LeibnizLetter of Education 1/2020

24 LeibnizLetter 2020 · 01 Aus den Projekten Die digitale Transformation der Arbeits- und Lebenswelt stellt neue Anforderun- gen an Schulen und somit auch an die Lehrer*innenbildung: „(Zukünftige) Lehrkräfte müssen so quali- fiziert werden, dass sie Schülerinnen und Schüler bei kompetenzorientierten Lern- und Bildungsprozessen mit und über di- gitale(n) Medien und Technologien unter- stützen und die elementaren Prinzipien der digitalen Welt vermitteln können.“ (vgl. Niedersächsischer Verbund 2019, s. Infobox) Entwicklungen in Niedersachsen Ausgehend von dieser Herausforderung und auch als Reaktion auf die Ende 2016 veröffentlichte Strategie der Kultusmi- nisterkonferenz Bildung in der digitalen Welt hat der Niedersächsische Verbund zur Lehrerbildung einen Austauschpro- zess angestoßen: So wurde Anfang 2018 das Experten- gremium Digitalisierung in der Lehrer- bildung eingesetzt, das entsprechende Empfehlungen erarbeitet und veröffent- licht hat. Hier wird den lehrer*innen- bildenden Hochschulen u. a. empfohlen, Basiskompetenzen aus den Bereichen Medienpädagogik, Didaktik der Informatik und angrenzenden Disziplinen verbind- lich in allen Lehramtsstudiengängen zu verankern. In Anlehnung an diese Emp- fehlung hat sich der Verbund Ende 2018 dafür ausgesprochen, das zweijährige Entwicklungsprojekt Basiskompetenzen Digitalisierung (01/2019 bis 12/2020) durchzuführen. Das Projekt wird durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) finan- ziert und ist organisatorisch an der Leib- niz Universität Hannover angesiedelt. Das Verbundprojekt Das Projekt zielt darauf, im Dialog mit den Verbundhochschulen Materialien und Konzepte zu entwickeln, die es den Hoch- schulen erleichtert, die Basiskompetenzen der Lehramtsstudierenden im Bereich Di- gitalisierung zu fördern. Die drei Arbeitsphasen 1. Entwicklung eines Kompetenz- katalogs Innerhalb der ersten Arbeitsphase wurde ein phasenübergreifender Metakompe- tenzrahmen für Lehrkräfte erstellt, der grundlegende informatische, medienpä- dagogische und medienwissenschaftliche Perspektiven aufgreift. Der Kompetenzrahmen basiert auf dem „Europäischen Rahmen für die Digitale Kompetenz von Lehrenden” (DigCompEdu 2018) und wird über die gesamte Projekt- laufzeit sukzessive erweitert und über- arbeitet. Er soll als Grundlage für die Be- nennung digitaler Basiskompetenzen von (angehenden) Lehrkräften dienen. 2. Bestandsaufnahme Um Parallelentwicklungen zu vermei- den und Bedarfe zu identifizieren, soll in einem zweiten Schritt erhoben werden, welche Seminare, Vorlesungen und Pro- jekte rund um die Digitalisierung in der Lehrer*innenbildung bereits an den Ver- bundhochschulen umgesetzt werden. Einerseits wurden die Hochschulstandor- te aufgefordert, eine Selbstbeschreibung zu verfassen und andererseits gehört es zu den Aufgaben des Projektteams, die verschiedenen Standorte zu besuchen. In diesem Prozess werden u. a. Good-Prac- tice-Lehrveranstaltungen identifiziert und lokale Anspruchspersonen getroffen. 3. Entwicklung und Bereitstellung des Materials Auf Basis des Kompetenzkatalogs und der Good-Practice-Lehrveranstaltungen wird in der der dritten Arbeitsphase schließ- lich eine Pilotveranstaltung mit dem Titel Basiskompetenzen Digitalisierung entwi- ckelt, durchgeführt und umfassend doku- mentiert. Das bisherige Konzept der Lehrveranstal- tung umfasst für das Sommersemester 2020: » ein Online-Seminar mit 14 Terminen, die informatische, medienpädagogi- sche und medienwissenschaftliche Aspekte rund um Bildung in der digi- talen Welt behandelt, und » selbstorganisierte Working Out Loud Circle , in denen die Studierenden in Gruppen aus drei bis fünf Personen zwölf Wochen lang anhand eines Leitfadens an eigenen digitalen Pro- dukten arbeiten. Das Verbundprojekt „Basiskompetenzen Digitalisierung“ – Vernetzung im Fokus Auf einer LSE-Veranstaltung gibt Sebas- tian Becker Auskunft zum Projekt. Torben Mau (vorne Mitte) und Sebastian Becker (vorne rechts) mit dem Projektteam.

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